AliSa: Gentechnikfreier Mais für Mexiko
Viele der in Mexiko verkauften Tortillas enthalten gentechnisch veränderten Mais. Das Projekt Alimentación sana (gesunde Ernährung) will das ändern und unterstützt KleinbäuerInnen in der Produktion und dem Verkauf von Produkten aus gentechfreiem Mais. biorespect hilft mit.
Bild: Elena Alvarez (Dritte von links) mit einer Gruppe von traditionellen MaisbäuerInnen
Elena Alvarez, ehemalige Leiterin des Labors für Molekulargenetik der Freien Autonomen Universität in Mexiko-City, gilt weltweit als Expertin für die Entwicklung von Nachweismethoden für Kontaminationen durch gentechnisch veränderte Sorten. Seit vielen Jahren engagiert sie sich gegen die Zulassung von GV-Mais in Mexiko.
Interview
Welches Ziel hat das Projekt AliSa?
AliSa will ein solidarisches, vom kommerziellen Maismarkt unabhängiges Netzwerk von Maisbauern und -bäuerinnen und KonsumentInnen in und um Mexiko-City schaffen. Die KonsumentInnen bezahlen die kleinbäuerliche Produktion im Voraus und erhalten im Austausch dafür gesunde, gentechfreie Maisprodukte wie zum Beispiel Tortillas.
Wo liegt der Nutzen für die LandwirtInnen?
Der Preis liegt über den gängigen Marktpreisen für industriell gefertigte Maisprodukte. Damit wird der Anbau für die Kleinbauern und-bäuerinnen wieder rentabel. Da die Verarbeitung innerhalb der kleinbäuerlichen Kommunen und der Verkauf ohne Zwischenhandel erfolgt, profitieren die LandwirtInnen direkt. Regelmässige Tests der UNAM im Rahmen des Monitorings zur Verbreitung von gv-Mais gewährleisten den Standard «gentechfrei».
Wie ist der aktuelle Stand (2018)?
Zurzeit testen wir die Abläufe mit fünf Produzenten, die 60 KonsumentInnen beliefern und haben mit der Unterstützung von biorespect im September 2018 den Aufbau einer digitalen Vertriebsplattform gestartet. Um die Produktion weiter zu erhöhen und den damit steigenden administrativen Aufwand bewältigen zu können, sind wir auf die Automatisierung gewisser Schritte angewiesen.
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Projekt: Vertriebsplattform AliSa
Vertriebsplattform AliSA
Die digitale Vertriebsplattform umfasst eine Webseite, die über die Ziele von AliSa informiert und die Bedingungen für den Verkauf und den Bezug der AliSa-Maisprodukte auflistet. Interessierte ProduzentInnen und KonsumentInnen können sich auf der Seite informieren, registrieren und ihre Maisprodukte anbieten beziehungsweise bestellen. Eine Datenbank hilft dabei, die anfallenden Daten zu verwalten. So werden die Vertriebsabläufe vereinfacht und erleichtert.
Dank der Finanzierung durch verschiedene Schweizer Stiftungen konnte mit dem Aufbau der Vertriebsplattform in 2018 begonnen werden. Das Projekt wurde Anfang 2020 erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der prekären Lage in Mexiko wegen der Pandemie, mussten die Projektaktivitäten vorläufig reduziert werden.